Definition von Erektionstörung / Erektile Dysfunktion
Eine Erektionsstörung liegt medizinisch dann vor, wenn der Mann unfähig ist, über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten eine ausreichende Gliedstleife, sprich Erektion, für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr zu erlangen.
Ursachen einer erektilen Dysfunktion: Dr. Ali Barhoum
Eine erektile Dysfunktion kann u.a. durch folgende Faktoren ausgelöst werden:
- Bluthochdruck
- Zuckererkrankung (Diabetes mellitus)
- Gefäßerkrankungen (bspw. Arteriosklerose)
- Nervenerkrankung (bspw. Polyneuropathie)
Weiterhin kann als Folge von Einnahmen unterschiedlicher Arzneimittel, wie bspw. Antidepressiva oder Medikamente gegen Bluthochdruck eine Verschlechterung der Erektionsfähigkeit eintreten oder eine Erektionsstörung ausgelöst werden.
Ebenso kann nach Operationen (z.B. bei einer Enddarmoperation bei Rektumkarzinom oder nach radikaler Prostatektomie bei Prostatakrebs) oder nach Verletzungen (wie bspw. einer Beckenfraktur) eine erektile Dysfunktion die Folge sein.
Weitere Ursachen einer Erektionsstörung sind oftmals in psychischen und sozialen Aspekten des Patienten zu finden.
Erektionsstörung: Vorgehensweise bei der Untersuchung
In unserer Praxis erfragen wir sorgfältig:
- den Zeitpunkt der bestehenden Erektionsstörung
- die relevanten Erkrankungen
- die Medikamenteneinnahme,
- den Konsum von Lifestyle-Drogen und
- die möglichen Risikofaktoren, um Folgekrankheiten wie z.B. einem Herzinfarkt vorzubeugen.
Darüber hinaus helfen uns auch standardisierte Fragebögen zur Erfassung der Erektionsstörung, besonders, um das Ausmaß und den Umfang einschätzen zu können. Neben klinischen und sonographischen Untersuchungen führen wir unter bestimmten Bedingungen auch eine Hormonanalyse durch.
Therapie einer erektilen Dysfunktion bei organischen und psychischen Ursachen
Für körperliche Ursachen gibt es mehrere Therapiemöglichkeiten, welche sich nach der zugrundeliegenden Ursache der Erkrankung, nach Alter und Risikofaktoren des Patienten und nach dem individuellen Patientenwunsch richten. Das Therapiespektrum reicht von der allgemeinen Beratung, über eine medikamentöse Therapie, der Schwellkörperinjektion, der Vakuumpumpe bis hin zur operativen Therapie.
Das Therapiespektrum bei psychischen Ursachen reicht von einem aufklärenden Beratungsgespräch bis hin zur Inanspruchnahme einer spezialisierten psychotherapeutischen Behandlung.
Erektionsstörung / Erektile Dysfunktion: Therapie und Behandlungsmöglichkeiten
Wenn ein Patient mit einer erektilen Dysfunktion eine Therapie durch Tabletteneinnahme aus gewissen Gründen nicht umsetzen kann oder sich damit kein gewünschter Erfolg realisieren lässt, kann die SKAT-Therapie (Schwellkörper-Auto-Injektions-Therapie) zum Einsatz kommen.
Bei der SKAT-Therapie wird eine Erektion durch das Einspritzen von bestimmten Medikamenten in den Schwellkörper hervorgerufen bzw. erzeugt. Die Injektion erfolgt hierbei mit einer feinen Nadel.
Bei der MUSE (Medical Urethral System for Erection) ist die Behandlung nadellos. Hier kommt ein Zäpfchen zum Einsatz, welche mit Hilfe eines speziellen, stabförmigen Hilfsmittels (Applikator) in die Harnröhre eingebracht wird. Auch hier wird durch das Zäpfchen eine Erweiterung der Gefäße bewirkt und somit eine Erektion erzeugt.
Präventive Maßnahmen zur Vorbeugung von Erektionsstörungen
Die beste Prävention für eine Erektionsstörung ist eine gute Gesundheit. Dazu helfen folgende Maßnahmen:
- mit dem Rauchen aufhören - Nikotin hat direkte Auswirkungen auf den Blutfluß und die Nervenimpulse, die das Blut in den Penis fließen lassen
- Vermeidung von übermäßigem Alkoholgenuß - nicht mehr als 2 alkoholische Getränke täglich
- eine ausgewogene Ernährung
- Normalisierung von Blutdruck und Cholesterinspiegel
- Sportliche Aktivität - mindestens 30 Minuten am Tag, um sowohl den Blutfluß als auch die Stimmungslage zu verbessern und Stress zu verringern
- genügend Schlaf (wenigstens 7 Stunden am Tag) und Erholungsphasen.
Mit den meisten dieser Maßnahmen können vor allem der Blutfluß und die Blutgefäße und somit auch die Erektionsfähigkeit positiv beeinflusst werden. Je nach individuellem Gesundheitszustand ist die medikamentöse Behandlung nicht immer die effektivste Lösung für Erektionsstörungen.
Da Erektionsstörungen darüber hinaus auch psychische Ursachen haben können, sollten auch Belastungen in diesem Bereich vermieden werden. Als vorbeugend gilt der Abbau von Stress, denn Stress kann eine erektile Dysfunktion begünstigen.
Rolle von Ernährung, Übergewicht, Alkohol und Tabak bei einer erektilen Dysfunktion
Ernährung
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Eine ausgewogene Ernährung beugt zukünftigen Erektionsstörungen vor. Diese sollte nicht zu fettreich, nicht zu fleischlastig, wohl aber ballaststoffreich sein.
Vor allem der Verzehr von Obst und Gemüse ist empfehlenswert. Mit einer solchen Ernährung lässt sich einer Erkrankung an Diabetes mellitus (Typ 2) vorbeugen, was wiederum das Risiko einer erektilen Dysfunktion verringert.
Übergewicht
Dasselbe gilt für Übergewicht, denn immerhin handelt es sich hierbei um eine der Hauptursachen von Diabetes mellitus. Die unverzichtbare körperliche Aktivität hilft nicht nur im Kampf gegen überschüssige Kilos, sondern stärkt auch das Herz-Kreislauf-System. Aktivitäten mit hoher Beinaktivität (z.B. Joggen) fördern außerdem die Durchblutung im Beckenbereich, was ebenfalls vorbeugend wirken kann.
Alkohol und Tabak
Der Konsum von Alkohol und Tabak wird von Ärzten sehr kritisch betrachtet. Er bedeutet eine generelle Belastung des Körpers und begünstigt eine Vielzahl an Erkrankungen. Eine Verringerung des Konsums oder gar der Verzicht tragen maßgeblich dazu bei, das gesundheitliche Risiko im Allgemeinen zu senken. Zumal Alkohol und Tabak in Sachen Erektionsstörungen zu den Risikofaktoren gezählt werden, empfiehlt sich ein verantwortungsbewusster Konsum.